Hund und Sport – Unsere Vereinsarbeit mal im Detail vorgestellt

Als Allererstes sei gesagt, dass auch wenn wir ein Schäferhundeverein sind, freuen wir uns über jeden Mensch und Hund der zu uns kommt, der mit uns arbeiten und Spaß haben möchte.

Dennoch sei nochmals gesagt, wir sind ein Verein und keine Hundeschule!!

Wir machen Gebrauchshundesport.

Das heißt, wir treffen uns, wie zum Beispiel die Sportler in einem Fußballverein oder Leichtathletik-Verein, auch, um gemeinsam Sport zu machen. Hundesport. Sei es für eine bevorstehende Prüfung in der Unterordnung oder in der Fährte. Wir üben und trainieren für ein Ziel. Natürlich kann man da auch als Anfänger mitmachen. Man kann jederzeit damit anfangen.

Warum sollte man seinem Hund Aufgaben geben?

Jeder Hund hat im Ursprung seiner Rasse eine Aufgabe gehabt. Der Jack Russel Terrier wurde zur Fuchsjagd gezüchtet. Der Border Collie oder der Australian Shepherd wurden als Hütehund gezüchtet, genauso wie der Schäferhund. Der Boxer beispielsweise wurde zum Viehhüten und zum Jagen größerer Tiere wie Wildschweine und Bisons gezüchtet. Selbst der Pudel wurde zur Arbeit gezüchtet. Er wurde zur Wasserjagd eingesetzt. Ebenso wurde der süße, kleine Malteser gezüchtet, um Ratten zu fangen. Ur- Instinkte bleiben, können und sollten nicht komplett unterdrückt werden. Wenn wir also mit den Hunden Gebrauchshundesport machen, ist das kein Dressieren. Wir arbeiteten mit den Hunden. Das tut nicht weh und macht den Hunden Spaß. Auch wenn es für unerfahrene Leute nicht so aussieht. Unsere Hunde zittern und fiepsen jedes mal wenn wir zum Hundeplatz fahren, nicht aus Angst sondern aus Freude. Wir arbeiten und beschäftigen uns mit unseren Hunden. Das bereitet ihnen und uns Freude. Das sollte jeder bedenken, der sich einen Hund holt. Der Hundeplatz bedeutet Spiel und Spaß, denn natürlich wird auch gespielt, beispielsweise als Belohnung für gute Arbeit. Der Hundeführer spielt mit seinem Hund. Kein anderer, auch kein anderer Hund. Das baut die Bindung zwischen Hund und Herrchen/Frauchen auf.

Der Hund Heutzutage

Der Hund in der heutigen Welt hat für den Menschen allerdings eine andere Aufgabe. Er soll Kumpel, Spielgefährte für die Kinder, Weggefährte, Partner und Kuschelhund für Einsame sein. Das ist ja auch alles schön und gut. Das sind zwar alles Aufgaben, aber ein Hund braucht neben Kuscheln und Lieb sein auch andere Aufgaben, Aufgaben, die ihn auslasten, damit er nicht anfängt, sich selbst zu beschäftigen, wenn es ihm langweilig wird. Sonst kann es passieren, dass er anfängt, eure Sachen zu zerstören. Ein Hund muss von Anfang an konsequent erzogen werden, damit er nicht das Ruder übernimmt und im schlimmsten Fall beißt. Die Erziehung des Hundes fällt vielen schwer, wenn er einen dann aus seinen großen Knopfaugen anschaut. Schließlich ist er doch der beste Freund. Wir versichern euch aber, er wird euch noch viel lieber haben, wenn ihr die Regeln aufstellt.

Er wird zu eurem besten Freund, folgt euch auf Schritt und Tritt und geht für euch mit Freude über seine Grenzen, wenn ihr ihn dazu macht. Nicht mit Schlägen, sondern mit Liebe und Konsequenz. Und so arbeiten wir in unserem Verein. Mit Liebe, Geduld und mit Konsequenz. Wenn der Hund also nun folgsam ist und Spaß an der Arbeit hat, ist es nicht so, dass wir ihn dahin geprügelt haben, sondern mit ganz viel Geduld und ganz vielen Leckerchen. Habt keine Angst, zu streng zu sein. Der Hund lebt im Hier und Jetzt. Ihr dürft auch Fehler machen, der Hund wird es euch verzeihen. Aber enttäuscht ihn nicht. Seid nicht zimperlich mit ihm, er ist es auch nicht mit euch, wenn es sein muss.

Wie lange dauert es, bis der Hund hört?

Der Erfolg kommt nicht in 2 Stunden. Ein Erfolg muss hart erarbeitet werden. Und der Erfolg kommt erst, wenn man gewillt ist, hart und lange zu arbeiten. Durchhalten ist angesagt, auch wenn man verzweifeln möchte. Ein Hund braucht eine liebevolle Erziehung wie ein Kind. Er unterscheidet sich nicht viel von einem Kind. Ein Kind braucht Regeln und Konsequenzen genauso wie Liebe und Halt, jemandem, dem er sich anvertrauen kann. Vertraut dir dein Hund?

Wir freuen uns wirklich über jede Anfrage. Immer wieder aber wird die Frage gestellt, ob es denn auch eine Spielgruppe gibt? Der Hund braucht soziale Kontakte.

Nein, wie auch auf dem Fußballplatz oder bei der Leichtathletik, wird bei uns auf dem Platz ernsthaft trainiert. Arbeiten wir in der Gruppe sind die Hunde angeleint. Wir sind zwar zum Spaß da, aber nicht zum bespaßen. Es steht aber nichts im Wege, dass ihr mit eurem Hund bei uns spielt. Denn er soll ja lernen, euch zu folgen, auf euch zu hören und mit euch Spaß zu haben. Es ist auch nicht an uns, euren Hund auszulasten. Das müsst ihr schon selber machen.

Wie läuft der Übungsbetrieb statt?

Die Erwartungshaltung mancher Leute ist leider sehr hoch. Dazu sei gesagt: Unsere Übungsleiterinnen sind sehr engagiert und stehen den Vereinsmitgliedern und auch denen, die es noch werden möchten, mit ihrer jahrelangen Hunde-Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite. Sie opfern ihre Freizeit und bekommen kein Geld dafür. Die kleine Gebühr, die wir für nicht Mitglieder nehmen, die gerne bei uns üben dürfen, sind für die Vereinskasse. Das ist in einem Verein ja nicht unüblich. Genauso wie es üblich ist, Speisen und Getränke vom Verein zu kaufen, um diesen damit zu unterstützen.

Der Übungsbetrieb läuft in der Regel so ab: Es wird ab einer vorgegebenen Uhrzeit trainiert. Es geht nach der Reihe. Wer zuerst kommt, ist auch zuerst dran. Die Hunde bleiben solange im Auto, bis sie dran sind. Wir sind stets bemüht, die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten. Es werden Trainingssequenzen zwischen 5-15 Minuten gemacht. Danach wird gewechselt. Zum Verständnis:

  • Warum müssen die anderen Hunde im Auto bleiben?
    Ganz einfach. Zum einen möchte jeder mit seinem Hund ohne Störungen auf dem Platz üben. Wenn jetzt 10 Hunde vor dem Zaun am Platz stehen, ist kein ordentliches Üben möglich. Zum anderen soll sich jeder Hund nach seiner Übungseinheit ausruhen dürfen. Steht er am Zaun, wird er nicht zur Ruhe kommen und steht ständig unter Strom, wird nervös und kann sich nicht mehr konzentrieren. Er wird überreizt.
  • Fünf Minuten ist doch nicht anstrengend für den Hund! Der kann auch länger!
    Die Konzentration, gerade auch von jüngeren und unerfahrenen Hunden, beläuft sich über einen Zeitraum zwischen 5-10 Minuten. Also macht es Sinn, mehrere kleinere Einheiten zu machen als eine große. Auch wenn es nicht so aussieht. Wir machen das ja nicht, um andere zu ärgern. Da ist sonst Stress vorprogrammiert. Darum gibt es zwischendurch Ruhezeiten.

Der Übungsplatz ist kein Hundeklo!

Auf dem Übungsplatz wird trainiert und geübt. Es kann auch schon mal ein Missgeschick passieren. Das ist zwar nicht wünschenswert und sollte verhindert werden, aber kein Beinbruch. Es versteht sich von selbst, dass größere Missgeschicke entsorgt werden. Vor dem Übungsbetrieb sollten die Hunde ihr Geschäft draußen erledigen. Das heißt, bereitet euch vor, geht rechtzeitig ein paar Schritte, damit sich der Hund lösen kann. Es versteht sich ebenfalls von selbst, dass Übungs-Gegenstände nicht markiert werden dürfen!

Wenn wir uns also auf dem Hundeplatz treffen, um zu üben, muss man in der Regel mit 1-2 Stunden Aufenthalt rechnen! Der Vormittag und der Mittag sind dann ggf. rum. Das sollte man sich überlegen, ob man das möchte. Und da unsere Übungsleiterinnen auch mal eine Pause verdient haben, wird auch zwischendurch mal eine Pause gemacht, in der beispielsweise auch gegessen wird. Jeder ist herzlich eingeladen mit zu Essen. Mit dem Verzehr unterstützt ihr ebenfalls den Verein. Also verzögert sich das Warten dann noch mal. Aber in geselliger Runde kann man ja auch noch was lernen und die anderen genauer kennenlernen. Meistens wird man sich über Hunde, Hundeerziehung und Probleme mit dem Hund unterhalten.

Unser Verein ist keine Hundeschule

Kommen wir nochmal auf die Hundeschule zu sprechen. Wir vergeben keine Slots von Uhrzeit X bis Uhrzeit Y, in denen durchgehend geübt wird und man dann schnell nach Hause entlassen wird. Das ist nicht unsere Philosophie. Wir geben gerne Tipps, aber keine Geling- oder Erfolgs Garantie. Manchmal hilft auch sprechen, um ein Problem zu lösen.

Bei uns geht es um die Gemeinschaft. Wir sind keine Einzelkämpfer. Und mal eben schnell nebenbei ein paar Übungseinheiten zu absolvieren gehört nicht dazu. Entweder ordentlich oder gar nicht. Wir wollen mit unserer Hilfe keinen Abzocken und auch nicht das schnelle Geld machen. Es ist ein Angebot. Wir helfen wo wir können, aber auf unsere Art.

Also wenn ihr euch für einen Hund entscheidet, dann bedenkt bitte auch, was ihr dem Hund bieten könnt und ob er in euren Alltag passt. Fragt euch immer, können wir dem Hund gerecht werden? Denn ein Lebewesen ist kein Spielzeug, welches in der Ecke landen kann, wenn man die Lust daran verliert. Ein Hund ist auch kein Spielzeug für eure Kinder. Könnt ihr ihn mit in den Urlaub nehmen? Wo bleibt der Hund, wenn Ihr in den Urlaub fliegen möchtet? Was ist, wenn ihr feiern gehen wollt? Nehmt ihr den Hund mit? Bleibt er zu Hause? Was ist, wenn ihr krank seid?

Wenn ihr die Bedürfnisse eures Hundes respektiert und darauf achtet, wird euer Hund ein toller Alltagsbegleiter. Er wird sich euren Alltag anpassen, wenn genug Zeit für ihn bleibt und ihr seine Bedürfnisse stillt. Dazu gehören auch Ruhepausen. Aber das passiert nicht von jetzt auf gleich. Das ist eine lange Geduldsprobe und kann unter Umständen über mehrere Jahre dauern.

Wenn ihr bei uns trainieren wollt

Wenn Ihr also Zeit und Lust habt, gemeinsam mit eurem Hund bei uns zu üben und zu trainieren, seid ihr natürlich herzlich willkommen. Egal ob Hundeanfänger oder Hundeerfahrener. Ein gewisses Mindset solltet ihr aber mitbringen. Wir verlangen nicht viel. Nur ein paar Regeln, an die ihr euch halten solltet. Des Weiteren möchten wir folgende Unterlagen von euch:

  • Impfpass
  • Sachkundenachweis für Hunde über 40 cm oder mehr als 20 kg (derjenige der den Sachkundenachweis hat, ist berechtigt bei uns zu üben)
  • Haftpflichtversicherung

Vereinsmitglied werden

Auch hier sei gesagt, dass wir unsere Prinzipien haben. Neben einer Aufnahmegebühr und der eigentlichen Gebühr für die Ortsgruppen Mitgliedschaft, müssen auch, nennen wir es mal “Sozialstunden”, geleistet werden. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Keiner muss Unmögliches vollbringen. Dazu gehören unter anderem die Instandhaltung des Platzes, des Vereinsheimes und der anliegenden Geräteschuppen oder Teilnahme an gemeinsamen öffentlichen Auftritten. Das gehört dazu und ist verpflichtend!

Nochmal zusammenfassend gesagt:

1. Vereinsstruktur und Zielsetzung

  • Der Verein ist kein Hundeschule, sondern ein Treffpunkt für Gebrauchshundesport.
  • Neue Mitglieder sind herzlich willkommen, unabhängig von ihrem Erfahrungshorizont.

2. Training und Übungsbetrieb

  • Das Training erfolgt in Trainingseinheiten von 5-15 Minuten, gefolgt von kurzen Pausen.
  • Hunde sollten während der Wartezeit im Auto bleiben, um Unruhe und Überreizung zu vermeiden.
  • Während des Trainierens werden die Hunde an der Leine gehalten, um konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.
  • Größere Missgeschicke während des Trainings sollten umgehend beseitigt werden; Hunde sollten vorher draußen ihr Geschäft erledigen.

3. Erziehung und Bindung

  • Hundeerziehung sollte liebevoll, konsequent und geduldig geschehen. Schläge sind unzulässig.
  • Die Tätigkeit mit den Hunden zielt darauf ab, ihre natürlichen Instinkte zu fördern und auszuleben.
  • Der Hundeführer spielt mit seinem Hund, um die Bindung zu stärken.

4. Soziale Aspekte

  • Der Verein schätzt Gemeinschaft und Zusammenarbeit; Einzelkämpfer sind nicht erwünscht.
  • Vereinsmitglieder sollen bei der Arbeit am Trainingsplatz und der Instandhaltung des Vereinsgeländes gemeinsam aktiv sein.

5. Erwartungen und Teilnahmebedingungen

  • Es wird darauf hingewiesen, dass Ergebnisse nicht sofort sichtbar und Geduld erforderlich sind.
  • Teilnehmer sollten sich im Vorfeld Gedanken machen, ob sie den Bedürfnissen des Hundes gerecht werden können.
  • Zur Teilnahme am Training sind folgende Unterlagen erforderlich: Impfpass, Sachkundenachweis (für Hunde über 40 cm oder mehr als 20 kg), Haftpflichtversicherung.
  • Das Trainieren mit dem Hund erfolgt nicht nur auf dem Hundeplatz. Ein tägliches Training von 5-10 Minuten ist sinnvoll und sollte auch durchgeführt werden.

6. Mitgliedschaft und Engagement

  • Eine Vereinsmitgliedschaft setzt die Zahlung einer Aufnahmegebühr sowie einer Mitgliedsgebühr voraus.
  • Es sind auch „Sozialstunden“ erforderlich, die die Mitarbeit bei der Instandhaltung und Beteiligung an öffentlichen Auftritten umfassen.

7. Gemeinschaft und Kommunikation

  • Es wird Wert darauf gelegt, dass Mitglieder miteinander kommunizieren, um Probleme zu lösen und Erfahrungen auszutauschen.
  • Die Gemeinschaft steht im Vordergrund, und jeder ist eingeladen, bei gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen, einschließlich gemeinsamer Pausen.

Fazit

Der Verein bietet unverbindliche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Übung im Bereich Gebrauchshundesport und setzt auf eine respektvolle und geduldige Erziehung. Alle Mitglieder sind angehalten, aktiv zur Gemeinschaft beizutragen und die Bedürfnisse ihrer Hunde zu respektieren.

Wir freuen uns auf euch !

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